Das Leben und der Tod...

Durch den plötzlichen, unerwarteten Tod meines ersten Hundes, an welchem ich auch heute noch oft zu nagen habe,  beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema Leben und Sterben. 

Was macht ein komplettes oder sogar vollkommenes Leben aus? Was bedeutet das eine oder das andere? Warum? Warum müssen wir sterben? Was passiert nach dem Tod?
Diese und viele andere Fragen beschäftigten mich, ein paar Antworten habe ich gefunden!

Beno wurde sieben Jahre alt. Ich mach(t)e dem Leben oft dem Vorwurf, warum mein Beno so früh und plötzlich gehen musste. Ich habe damit gerechtet ihn noch viele Jahre mehr bei mir zu haben... Ich fand es unfair, dass sein Leben so plötzlich - meines Erachtens nach viel zu früh - beendet wurde. Ich wollte noch so viel mit ihm erleben. Er hätte sich noch so viel mehr Zeit verdient!

 

Doch einige Wochen nach seinem Verlust ist mir ein Artikel begegnet, welcher mir half die Realität anzunehmen und nicht mehr so sehr zu verurteilen. Viele Menschen sind der Ansicht, dass jemand der/die früh stirbt kein vollkommenes Leben hatte. So dachte auch ich. Wir hatte wahnsinnig viel erreicht, mehr als ich mir je erträumt hatte und doch hätte ich mir und ihm noch mehr gewünscht!

 

Ich las von der Idee, dass ein komplettes Leben eigentlich nur zweier Dinge bedarf. Der Geburt und dem Tod. Und ich begann zu verstehen, es leuchtet mir ein. Alles was dazwischen geschah war ein Geschenk und wie das Geschenke nun einmal an sich haben sind diese verschieden.

 

Ich habe oft Momente wo ich sehen kann, dass wir nach den Sternen greifen konnten. Dass wir an einem Punkt angekommen waren, wo wir mehr erreicht hatten als jemals erträumt. Unser gemeinsamer Weg und Erfolg war an der Spitze. Beno hat wohl seine Aufgabe erfüllt. Sein Leben war komplett, Geburt und Tod - zwei Komponenten die dafür ausreichen. Es war gefüllt mit Höhen und Tiefen, mit wahnsinnigen Erfahrungen, Spaß und tollen Erinnerungen, Beno hatte bis zum Ende Lebensfreude - das war das größte Geschenk! Manchmal kann ich das ganz ruhig sehen und einfach dankbar sein.

 

Trotzdem bleibt es für uns Menschen unbegreiflich. Auch wenn es sich vollkommen anfühlt, mein Wunsch war und ist groß es zu erweitern. Ganz werde ich es nie verstehen. Ich glaube daran, dass wir uns irgendwann wieder sehen! Das gibt Kraft und macht es leichter! Ich hoffe und vertraue darauf!

 

 

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Papa (Freitag, 01 April 2016 19:43)

    Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem man nicht vertrieben werden kann!

    Liebe Veronika, ich bin sehr stolz auf dich und dein Leben und Sein erfüllt mich mit Freude <3

  • #2

    Guest (Samstag, 02 April 2016 12:52)

    Written in a very touching sense... Makes me thinking!

  • #3

    Maria Neuberger-Schmidt (Montag, 04 April 2016 13:00)

    Liebe Veronika,
    danke für deinen Artikel voll Feingefühl und, trotz deiner Jugend, auch mit einer guten Portion Weisheit.
    Mit herzlichen Grüßen, Maria Neuberger-Schmidt

  • #4

    Hunde-Harmonie (Donnerstag, 12 Mai 2016 21:37)

    Vielen Dank für eure berührenden, aufbauenden Worte!