Mensch - Hund: Spiegel(ung) der anderen Art

Ist dir schon einmal aufgefallen, das dein Hund so wie du manchmal gute und manchmal schlechte Tage hat?

Und ist dir vielleicht sogar aufgefallen, dass es ab und an Parallelen gibt? Ich habe das öfters beobachtet. Wie wirkt sich das aus und wie kann ich für mich und den Vierbeiner gut damit umgehen?

Ich habe Tage erlebt an welchen ich super gut drauf war und mein Hund der ärgste Streber war! Aufmerksam, verlässlich, entspannt, mir meine Wünsche von den Augen ablesend! Und andererseits habe ich Tage erlebt an welchen ich mies drauf war und von meinem Hund erwartet hatte, dass wenigstens dieser verlässlich sei. Aber mein Hund benahm sich an solchen Tagen wie der Teufel - zumindest nahm ich ihn schon mal so wahr.

Mit der Zeit konnte ich mir einen Reim daraus machen, ich erkannte einen Zusammenhang. Mein Hund war/ist einfach nur mein Spiegel und mittlerweile kann ich mir vorstellen wieso. Im Grunde sind wir Menschen und Hunde einfache Reiz-Reaktionsmaschinen. Wir nehmen etwas war und reagieren darauf. Wenn mich also mein Hund unglücklich oder schlecht gelaunt sieht, wird er verwirrt sein. Ich verhalte mich anders, habe möglicherweise eine andere Körperhaltung, reagiere wahrscheinlich auf ihn ungeduldiger wenn er etwas falsch macht, habe andere Erwartungen an ihn etc.... Möglicherweise war ich durch vorhin genannte Gründe auch ihm gegenüber unklarer in meiner Körpersprache und verbalen Kommunikation.

Der Hund wiederum reagiert natürlich darauf. Er versteht mich schlecht und kann daher nicht ganz richtig reagieren, ist verunsichert und entsprechend selbst unklar. Dadurch, dass er verunsichert ist führt er was ich verlange evtl. verlangsamt oder falsch aus, möglicherweise auch gar nicht. Vielleicht ist er durch die Unsicherheit die ich ihm vermittle auch einfach nur gestresst und kann die Dinge nicht aufnehmen. Man kann sich vorstellen, dass daraus ein Teufelskreis entsteht.

 

Mir ist daher wichtig mir meiner Verfassung bewusst zu sein. Ich kann z.B. vor einem Spaziergang oder jederzeit wenn mir mein Hund zeigt, dass ich und dadurch er unklar ist kurz inne halten, durchatmen und in mich hineinfühlen wie es mir heute oder gerade geht. Vielleicht ist alles wunderbar, vielleicht aber auch nicht. Dann kann ich bewusst darauf einwirken. Ich kann mir beispielsweise Zeit nehmen um zu sehen was los ist und meine Stimmung dadurch ins positive verändern. Ich kann mir aber auch sagen, gut - heute ist kein guter Tag ich entspanne mich und ich gestehe auch mein Hund "einen nicht so guten Tag" zu. Ich bin nicht so streng und verlange weniger von ihm, er ist durch mein, führ in seltsames, Verhalten schon mehr als genug gefordert. Ich kann auch die Tipps aus dem Thema "Emotionen in der Hundeerziehung?" beherzigen und mich dadurch bemühen klarer zu meinem Hund zu sein.

 

Nimm es leicht, es ist dein Leben - freue dich über deinen Hund als Spiegel. Er ist eine wertvolle Gelegenheit dich auf dich und deine Themen aufmerksam zu machen. Er ist quasi deine Alarmanlage, der die dich warnt bevor alles Kopf steht und du von ihm und von dir zu viel verlangst! Er bringt dich, wenn du seine Zeichen wahrnimmst und bewusst hinsiehst zum Innehalten. Auch dir ist es erlaubt zurückzutreten - einfach mal ganz bewusst einen miesen Tag mies sein lassen, und den Freiraum den du dir nimmst auch deinem Vierbeiner zu gönnen!

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Kommentare: 1
  • #1

    " a Mensch" (Montag, 15 August 2016)

    Liebe Veronika,
    wunderschöner wahrer Text.
    Mir faellt immer wieder auf wie aehnlich sich des oefteren Besitzer und sein Hund im Aeussern sind.
    Die innere Verbindung kann ich nur erahnen,bzw.bei Freunden miterleben.
    Zwischen Hund und Besitzer wird Liebe und Treue ehrlich gelebt,und das fasziniert mich so sehr.
    Viel Spaß mit Blog und Hund Veronika